Ganz im Westen von Kreta liegt die kleine Stadt Kissamos. Von Touristenmassen weitgehend verschont, nimmt das Leben in diesem Teil von Kreta noch seinen ursprünglichen und traditionellen Lauf. Auch außerhalb der charmanten, kleinen Ortschaft setzt sich dieses Bild fort: Beeindruckende Natur trifft auf verschlafene Dörfer und tolle Landschaft!
Rundgang durch Kissamos
Kissamos selbst kommt unspektakulär daher: Eine kleine Stadt mit kleinem Hafen, der westlich des Ortes liegt und mehreren Stränden, die sich westlich und östlich von Kissamos erstrecken. Vom Hafen aus starten Tagesausflüge zu diversen Ziele, darunter der Halbinsel Gramvoússa mit ihrem Strand Bálos. Außerdem besteht von Kissamos aus Verbindung in Richtung der Peloponnes und der Insel Kithira per Autofähre. Recht neu errichtet wurde das zweistöckige Archäologische Museum, das diverse Fundstücke aus der Umgebung ausstellt. Das Highlight sind mehrere Bodenmosaike aus der Zeit um die Zeitenwende, die sich der griechischen Mythologie widmen. Die kleine Uferpromenade entstand erst mit Aufkommen des Tourismus in der Region, der aber bis heute eher zurückhaltend ist. Ein Rundgang durch Kissamos lohnt sich vom zentralen Platz aus, der ansprechend angelegt mit vielen Blumen bepflanzt ist. Abseits der Hauptstraße tauchen Sie schnell in schmale Gassen ein, die allerdings keine besonderen Highlights bereithalten.
Die Strände von Kissamos
Im Osten von Kissamos schließt sich der kilometerlange Strand Telonío an, der aus grobem Kies und Sand besteht. Im Westen liegt der Sandstrand Mávros Mólos, der sicherlich als touristischer HotSpot von Kastélli Kissámou gelten kann – hier sind einige Hotels, Bars und Tavernen ansässig.
Von Kissamos erreichen Sie außerdem berühmte Strände: Balós Beach ist ein tolles Ausflugsziel und lässt sich per Boot ab Kissamos oder mit dem Auto erreichen. Achtung: Die Piste nach Balós ist berüchtigt und erfordert anschließend vom Parkplatz aus einen Fußmarsch von etwa 30 Minuten. Mehr Infos zum Strand von Balos finden Sie in diesem Artikel. Auch der Strand Elafonisi ist innerhalb einer guten Stunde per Auto erreichbar.
Auch der Kedrodasos Beach ist bei Besuchern sehr beliebt: Hier kommt zwischen türkisfarbenem Wasser und altem Wald absolute Entspannung auf.
Die Umgebung von Kastélli Kissámou
Die nähere Umgebung von Kissamos ist durchaus reizvoll und bietet überraschende Sehenswürdigkeiten. Neben dem Balos Beach sind es folgende Ziele, die Kissamos zu einer guten Basis für Ihren Urlaub auf Kreta machen:
Polyrinia
In knapp 20 Minuten erreichen Sie mit dem Auto die antike Stadt Polyrinia. Die Straße führt von Kissamos durch einsame Täler und Dörfer hinauf zur ehemaligen Hauptstadt der Region. Bis zum Restaurant Akropolis ist die Straße befahrbar, von da ab sollten Sie zu Fuß weiter zur alten Stadt laufen.
Die Aussicht entlang der Strecke ist atemberaubend in alle Himmelsrichtungen. Die alten Gebäude von Polyrinia sind zwar verfallen, man kann sich aber das Leben dort oben noch recht gut vorstellen. Hier, auf dem Dach der Welt zwischen grünen Hügeln und Schafen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Polyrinia bedeutet übersetzt übrigens soviel wie “viele Schafe”, was auch heute noch ein passender Name ist – denn Schafe und Ziegen bevölkern die umliegenden Hänge.
Das bereits erwähnte kleine Restaurant “Akropolis” ist übrigens ein Highlight! Ein alter Grieche betreibt das Restaurant mit seiner Familie – hier werden griechische Klassiker zu günstigen Preisen serviert, während die kleine Tochter am Nebentisch ihre Hausaufgaben erledigt. Bleiben Sie für ein paar Souflaki und griechischen Salat mit Feta aus eigener Herstellung – ein toller Abschluss für den Besuch an diesem schönen Ort!
Die Komólithi-Pyramiden von Potamída
Im Südosten von Kissamos stoßen nach etwa 5 Kilometern wir auf eine merkwürdige Landschaft: Unwirkliche Felsnasen erheben sich hier aus der Landschaft. Die Landschaft ist regelrecht gezackt und zerklüftet. Die Komólithi sind geologische Monumente aus weichem Ton, die durch Erosion des umliegenden Gesteins entstanden sind. Verstärkt wurden die Formen durch den Abbau von Ton und Lehm für die Herstellung von Keramik und Steingut. Zurückgeblieben ist eine auf Kreta einmalige Landschaftsform, die gleichsam eine Kulisse für einen futuristischen Film auf einem anderen Planeten abgeben könnte. Sehr beeindruckend! Gönnen Sie sich hier einen Moment der Kontemplation und genießen Sie die seltsame Szenerie!
Die Tropfsteinhöhle Agia Sofia
Etwa 25 Autominuten südlich von Kastélli Kissámou liegt die Tropfsteinhöhle Agia Sofia. Die kleine Höhle wurde durch die streng gläubigen Kreter in eine kleine Kapelle umgewandelt. Ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit ist entstanden. Die Höhle ist über eine steile Treppe erreichbar, die knapp 200 Stufen lang ist. Für das leibliche Wohl sorgt eine Taverne.
Wandern bei Rókka und Delianá
Auch Wanderer kommen rund um Kastélli Kissámou auf ihre Kosten. Empfehlenswert ist die Gegend um die Dörfer Rókka und Delianá, die hügelig und von Schluchten durchzogen ist. Ab dem Ortsausgang von Rokká erstreckt sich eine faszinierende Schlucht. Die steilen Felswände dienen Gänsegeiern als Nistplätze, der Pfad schlängelt sich durch die enge Schlucht, deren Wände streckenweise bis auf fünf Meter zusammenrücken. Der Einstieg in die vierstündige Tour gelingt am Besten im Dorf Koléni. Die Tour ist markiert, aber dennoch anspruchsvoll.
Der älteste Olivenbaum Kretas
Eine nahezu unbekannte Sehenswürdigkeit finden Sie im Dorf Voúves vor. Der Dorfplatz wird von einem beeindruckenden Olivenbaum beschattet, dessen Alter auf 3000 Jahre geschätzt wird. Aus seinen Zweigen wurden die Siegerkränze für die olympischen Spiele von 2004 geflochten.
Unterkünfte in Kissamos – Kastélli Kissámou
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